Das Ikonomicum
Zeitenwende.
Verschlinger des Firmaments im flüsternden Gewand
gebrochener Wille unter pechschwarzem Land
Geißel von fremder und vertrauter Hand
der Sechse Ankunft, das Ende.
Wenn die Zeitenwende bevorsteht, die Planeten und Sterne anfangen sich gegenseitig zu verzehren, sich Krieg und Frieden annähern und die Welt endgültig bereit ist, ihren Widerstand aufzugeben und in Flammen aufzugehen, damit aus den Trümmern und der Asche ein neues Universum geboren werden kann, dann ist die Zeit der Ikonen gekommen. Fünf Herolde, fünf Boten des Untergangs und der Neuerstehung werden auf dem Antlitz der Erde wandern, Ihrer Rolle im Spinnennetz des Universums unbewusst und doch von zentraler Bedeutung für die Geschehnisse, die unaufhaltsam und unwiderruflich über das Schicksal der Welt hereindämmern.
Jede Ikone vereint in sich Katastrophe sowie Chance und bleibt den Menschen als Ursprung der Geißel, derer sie Opfer sind, stets verborgen. Doch die Auswirkungen jedes Herolds, betreffen sie auch nur eine begrenzte Region oder Lebensaspekt der Menschheit, werden zum Zeitpunkt des allumfassenden Kataklysmus die ganze Welt mit ihrer Fäulnis überzogen haben, sich ergänzen wie ein Flickenteppich der Verderbnis. Ihnen allen ist eigen, dass sie zwei oftmals sehr gegensätzliche Seiten besitzen, die erst die Rollen wechseln, wenn das Mondlicht auf sie fällt.
Und der Mensch? Der ist viel zu sehr gefangen in seinem Netz aus Notwendigkeiten, Ablenkungen, schneller Verzückung, Ignoranz und Desinteresse als dass er die Vorzeichen der Auslöschung wahrnehmen würde. Nur selten begegnet eine armselige Seele einer der Ikonen und entweder nimmt sie sie nicht als das wahr was sie ist, oder überlebt das Zusammentreffen nicht. Und so trudelt die Welt mit viel Lärm und all ihrem Licht und Schatten der ewigen Nacht entgegen…